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MÖDLING

14 Evangelische Kirche

Um 1580 waren mehr als achtzig Prozent der niederösterreichischen Bevölkerung evangelisch, in Mödling sogar mehr als neunzig Prozent. An diese Zeit erinnert der sogenannte “Protestantenstein” aus dem Jahre 1581, der sich heute rechts neben dem Stiegenaufgang zur Evangelischen Kirche befindet. Diese erste Blütezeit des Protestantismus endete unter den Maßnahmen der Gegenreformation. Gottesdienste und Gebetsrunden fanden in der Folge an geheim gehaltenen Plätzen statt, bis Kaiser Joseph II. (1741 – 1790) im Jahr 1781 das berühmte Toleranzpatent erließ, das unter anderem auch den evangelischen Christen Religionsfreiheit zusagte. Mit dem  1861 von Kaiser Franz Joseph (1830 – 1916) erlassenem Protestantenpatent wurde auch  die Gründung evangelischer Vereine möglich und so bildete sich in der zweiten Hälfte des 19. Jh. in Mödling wieder eine evangelische  Gemeinde. Der erste evangelische Gottesdienst wurde im Sommer 1870 gefeiert, bereits im April 1871 wurde ein Verein evangelischer Glaubensgenossen behördlich genehmigt. 1874 begann man unter der Leitung des jungen Wiener Architekten Eugen Sehnal und des Mödlinger Baumeisters Gerard Hendrik Duursma mit der Errichtung einer eigenen Kirche. Der einschiffige klassizistische Bau im Stil der italienischen Frührenaissance, der durch seitliche Anbauten in die Breite gegliedert ist, mindert die Steilheit des Geländes durch den Steinbau des Aufgangs zum Kirchenportal. Am 28. November 1875 fand die Weihe der Evangelischen Kirche in Mödling statt. In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs entstanden erhebliche Schäden an Kirche und Pfarrhaus, vier wertvolle Glasfenster gingen damals verloren.

Nach mehreren Renovierungen erfolgten 1995 bis 1998 eine dem ursprünglichen Zustand entsprechende Außenrestaurierung und eine den heutigen Erfordernissen entsprechende Innenrenovierung. Dabei wurden neue Glasfenster vom burgenländischen Künstler Georg Reszner geschaffen, welche die vier Evangelien und das Osterereignis zum Thema haben. Vom selben Künstler ist auch das bewegliche Glasbild, das vor das Kreuzigungsbild in der hölzernen Altarwand gesetzt wurde. Dieses Altarbild ist eine Kopie eines Gemäldes von van Dyck im Kunsthistorischen Museum in Wien. Das Altarbild wurde im Zuge der Renovierung ebenfalls restauriert und wird nun so beleuchtet, dass es durch das Glasbild wie in österlicher Verklärung hindurch scheint.

Besichtigung: In der Pfarrkanzlei neben der Kirche fragen
Tel.: +43(0)2236 22288) Mo – Fr von 08.00 bis 13.00

 
Scheffergasse 8
Evangelische Kirche
Innenraum mit Altar

 

Evangelische Kirche Mödling

 

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